Februar - März 2014

Begleiten Sie unsere Chronistin durch die Wüstenstadt Bikaner, die "blaue Stadt" Jodhpur und die "rosa Stadt" Jaipur. Eine Reise durch ein spirituelles Land wird Sie in ihren Bann ziehen! Wundervoll, mit welch offenem Herzen die Menschen Sie begrüßen.

Ihr Chronist

Name: Ingrid

Beruf bzw. Tätigkeit: „Unruhestand“ nach Jahrzehnten im Schuldienst. Seitdem sehe ich mich als Autorin und Reisende + Nebentätigkeit der Haus-und Gartengestaltung. Ach ja, sofern mein Kampf mit der PC-Technik (aktuell: Einrichtung meines neuen Tablets) mir Zeit lässt, male ich auch. Wer sich für meine Reiseberichte und Textproben aus drei Romanen interessiert, wird fündig unter  www.ilruff.de

Tag 1 & 2: Abflug & Ankunft bei Regen

Tag 1 und 2 : Abflug in Frankfurt bei strömendem Regen.
Ankunft in Delhi bei strömendem Regen: Touristen wünschen sich was anderes, nämlich „schönes Wetter“. Landwirte ziehen „gutes Wetter“ vor, im Frühjahr „gut“ für Aussaat und Pflanzenwachstum. Glückliche indische Bauern! Kurzum, wir hatten sehr gutes Wetter; die statistischen 2 Regentage für Anfang März bereits hinter uns.

Von nun an kann es nur noch besser werden.

Ingrid ( http://www.ilruff.de/)

3. Tag : Durch Überschwemmungen in die Wüste Tharr

Noch mehr Wasser! Auf Straßen und Plätzen bildet es große Pfützen, wahre Untiefen, in denen die Laster bis zu den Radkappen versinken.

Kein Regen, wie Hitpal Singh, unser kundiger Reiseleiter erklärt, sondern Grundwasser. Von 100 m Tiefe gepumpt quillt es nun aus geborstenen Rohren und ergießt sich über Straßen und Plätze, statt die Felder zu bewässern. Die haben schon genug Regen abbekommen.

Vielleicht unsere erste indische Lektion. Alles, was die Natur Indien gibt, gibt sie überreichlich: Schönheit und Schmutz, heute das Wasser, morgen vielleicht Sonne und Trockenheit. Wie in der Wüste Tharr. Die kahlen Bäume erinnern an surreale Gemälde, scheinen vertrocknet.

Irrtum! Die feinen Äste und Blätter dienen als Viehfutter und werden regelmäßig abgeerntet. Den Rest fressen Ziegen und Kamele, wie auf unserem Ausflug in ein nahe gelegenes Dorf.

Feiner Sand im Licht der untergehenden Sonne: So stellen wir uns die Wüste vor.

4. Tag: Was sind eigentlich Havelis?

Was sind Havelis? Nie gehört? Macht nichts; denn jetzt lernen wir einige kennen: Kaufmannspaläste aus früheren Jahrhunderten, von den meisten Besitzern verlassen, weil es sich in der großen Stadt bequemer lebt. So verblassen die prächtigen Malereien, falls sich kein Geld für die Restaurierung findet.

Lieblingsthemen: Mythologie, Elefanten und Kamele, Jagdszenen, Zeugen moderner Technik von der indischen Eisenbahn bis zum Grammophon und natürlich der stolze Handelsherr mit seiner Familie. Indien ist so reich an alter Kultur, dass die Havelis nicht zum Weltkulturerbe gehören. Noch nicht. Das Junagharh Fort in Bikaner gehört natürlich dazu. Um uns einen Eindruck vom historischen Indien zu vermitteln, werden wir mit Fahrradrikschas durch chaotisches Gassengewirr zu unserem Hotel gebracht.

Das Hotel! Ein ehemaliges Herrenhaus mit einem schier undurchschaubaren Gewirr an Treppen und Gängen. Wohl erdacht, um Feinde zu verwirren, bis diese völlig entnervt und irre geworden durch einen der niedrigen Türbögen zur nächsten Treppe tappten, wo geduldig wartende Verteidiger ihnen den Kopf abschlugen.

Ist uns zum Glück nicht passiert. Nach mehreren vergeblichen Ansätzen fand ich sogar den haushohen Speisesaal. Mein Geburtstagsgeschenk.

5. Tag: Im Wüstencamp aus "Tausendundeiner Nacht"

Was erwarten wir von einer Erlebnisreise? Richtig. Abwechslung und viele schöne Erlebnisse. Wie heute.

Für unser Mittagsmahl wurde ein Tisch auf freiem Feld unter einem großen Baum gedeckt; anschließend ritten wir auf prächtig geschmückten Wüstenschiffen - sprich Kamelen - zu einem Wüstencamp wie aus Tausenundeiner Nacht.

Spontan erklärte die Gruppe, hier einige Tage bleiben zu wollen. Ging leider nicht (wegen dem Programm).

6. Tag: Ein Tag voller Überraschungen

Ein Erlebnis jagt das nächste, so wie unsere Jeeps zwei Stunden lang die Sandberge hinauf und wieder hinab. Spannender als jede Achterbahn. Unterwegs sehen wir Herden von Springböcken, Antilopen, Schafen und schwarzen Ziegen.

Interessant ein Opiumritual - natürlich in homöpathischen Dosen - , zelebriert von drei älteren Männern. Nach umständlicher Vorbereitung - die schwarzbraune Paste wird mit Wasser durch ein Stoffsieb gefiltert und Shiva, dem Gott des Rausches geweiht - beginnt das eigentliche Zeremoniell. Dabei muss sich der Konsument lautstark und mit heftigen Gesten wehren, bevor er trinkt.

Vielleicht um bei Kontrolle durch die Obrigkeit behaupten zu können: „Ich wollte nicht, aber sie haben mich gezwungen.“ Opiumbauern auf ihrem Feld haben wir ebenfalls besucht. Keine Chance für Junkies, der Anbau dient medizinischen Zwecken und wird streng kontrolliert.

Notiz am Abend: Wir haben so gelacht. Nach einer Wanderung mit Besichtigung der Dorfschule wurden Witze erzählt. Schuld ist der indische Rum. Trotzdem erinnere ich mich noch an einiges, was wir über das indische Schulsystem erfuhren: Kein Schulgeld ist zu zahlen, Schulspeisung umsonst, wir studierten die vegetarische Speisekarte an der Klassentür: Gemüse, Reis und Brot. Es gibt Schulrecht statt Schulpflicht.

Klingt gut, aber ich sehe da Probleme, vor allem für Mädchen auf dem Land. Nb. 70% der Bevölkerung lebt von der Landwirtschaft, unveränderte Zahlen seit den siebziger Jahren.

7. Tag: Mehrangarh Fort und das Flair Indiens

Das erste Ziel glänzt mit dem berühmten Mehrangarh Fort, 120 m hoch auf einem Felsen, natürlich Weltkulturerbe. Wir gelangen mit dem Fahrstuhl hinauf.

Am späten Nachmittag gelangen wir zum 2. Ziel, ein zum Hotel umgebautes Bürgermeisterhaus, wo individuell gestaltete Zimmer uns willkommen heißen. Ich wohne zwischen blauen, mit kleinen Spiegeln bedeckten Wänden.

Jeder Spiegel ein Stern, und der Mond ist auch dabei, in Indien eine liegende Sichel. Sehr indisch - eine bunt verschleierte Frau, die wir über Stunden beobachten, wie sie eine Schale auf dem Kopf balancierend zwischen Haupthaus und Eingang schreitet.

Später sehen wir, welche Last die Schale birgt: Bauschutt. Bei unserer Abreise am nächsten Morgen steht der Anhänger vor dem Tor fast gefüllt. Ergebnis eines Tagwerks.

8. Tag: Weisheiten & Tempel

Gewaltlosigkeit = Friede, Friede = Weisheit, Weisheit = Schönheit, Schönheit = Friede, Friede = Gewaltlosigkeit (meine ich).

Der größte und großartigste Jaintempel Indiens dürfte selbst Kulturmuffel und spirituell Erblindete beeindrucken. Strahlend weißer Marmor zu feinsten Reliefs geformt, dazu ein Sonnenlicht, das hindurchzuleuchten scheint. Ein Wunder indischer Baukunst aus dem frühen Mittelalter, nach muslimischer Eroberung des Nordens lange dem Verfall preisgegeben und erst in den neunziger Jahren durch reiche Jain-Kaufleute restauriert.

Viele reiche Wohltäter gibt es unter den Jains; wenn sie keine Tempel renovieren, so stiften sie Schulen und Kliniken. Das kostet Geld, und vielleicht sind die Produkte ihrer Textilgeschäfte deshalb für Indien relativ teuer. So habe ich mit meinen Einkäufen von Schals und Decken vielleicht zu den wohltätigen Werken eines Jainunternehmers beigetragen...

9. Tag: Eindrücke aus Udaipur

Pracht und Größe der Maharadschas, sündteure Hochzeitspaläste und Hotels auf dem Picholasee, Schulen und Universitäten, Gesundheitszentren, das frische Grün des Palmengartens mit seinen Wasserspielen, Einkaufsgassen voller Schmutz und farbigem Leben.

Heilige Scheisse! Schreckensruf und Beschreibung gleichermaßen beim Stadtrundgang. Vor allem wenn man hineintritt. Wo Kühe friedlich wiederkäuend im Schatten ruhen, im Abfall nach Essbarem suchen oder gemächlich die Straße überqueren, da findet sich auch die Hinterlassenschaft der heiligen Tiere: Kuhfladen, frisch und körperwarm; getrocknet sind sie unverzichtbar zum Heizen und Kochen, mit feingehäckseltem Stroh für Hausbau und Gestaltung der Innenhöfe.

Heilige Scheisse eben und ein Eindruck der besonderen Art, wenn wir über dem farbigen Leben um uns nicht auf unsere Füße achten. Im Gegensatz zu den Kühen sind wir für unser Karma selbst verantwortlich.

Udaipur, auch eine Stadt der Superlative und Widersprüche.

10. Tag: Von Udaipur nach Jaipur

Mittagessen im Park eines Jagdschlosses; zum Sonnenuntergang in Jaipur Besuch des neuen Vishnutempels: wieder aus weißem Marmor und an einer Seite mit Darstellungen fremdreligiöser Idole und Religionsstifter, auch eine Madonna mit Kind sehe ich.

Unser Reiseleiter Hitpal Singh hat Recht: Das macht den Hindus keiner nach (eine Darstellung des Propheten fehlt wegen des islamischen Bildverbotes).

11. Tag: Hier gilt: selber kommen und anschauen.

Heute verbrachten wir den ganzen Tag in Jaipur, fuhren nach kurzem Fotostop am Palast der Winde mit Jeeps hinauf zum sagenhaften Amber Fort. Aber was ist nicht sagenhaft in Indien?

Im Innern viel orientalische Pracht, ob Miniaturen, Einlegearbeiten, filigran durchbrochener Marmor für die Fenster und Erker (Hier schauten die Frauen der Maharadschas dem Treiben in den Innenhöfen zu) - es lässt sich nicht in wenigen Zeilen beschreiben. Hier gilt: selber kommen und anschauen.

Über dem Stadtpalast des regierenden Maharadschas zeigt eine mehrfarbige Fahne an: Der Maharadscha ist daheim. Eine zweite Fahne darüber: seine Ehefrau ebenfalls. Familienleben sei für alle Inder sehr wichtig, sagte unser Reiseleiter. Was hiermit bewiesen wäre.

Bewunderung für die rosafarbene Altstadt mit den weißverzierten Zugangstoren und Staunen über Jantar Mantar, ein historisches Observatorium. Gebaut wurde es aus Marmor und Stein in immer größeren Dimensionen, als hätten sich Riesen dieser wissenschaftlichen Aufgabe gestellt. Top Tipp!

Schließlich ein hypermodernes Kaufhaus, das in jeder westlichen Großstadt auffallen würde: ein Glaspalast eleganter Weltstadtarchitektur. Was soll ich zu Jaipur sagen? Wieder eine Stadt der Superlative: viel Dreck, viel Lärm, viel Leben, die heiligen Kühe. Eben Jaipur. 

Morgen früh erwartet uns eine Stunde Yoga, außerdem die Teilnahme an einem traditionellen Aarti Ritual. Wir sind gespannt!

12. Tag: Von Yoga und Tigern

5:30 Uhr wecken; denn von 6:00 bis 7:00 erteilt uns eine junge Inderin Yoga-Unterricht. Die knappe Hälfte der Teilnehmer hat sich eingefunden (Motto: Morgenstund hat Gold im Mund), die anderen schlafen lieber etwas länger (Motto: Morgenstund ist aller Laster Anfang).

Acht Stunden später: Tigeralarm! Seit 15:00 Uhr sind wir mit dem Jeep im Rathambore Tigerreservat unterwegs. 45 Tiger soll es hier laut letzter Zählung geben, die auf ca. 1600 qkm leben, zu wenig um auf Dauer eine gesunde Population ohne Inzucht zu erhalten, doch kann das Reservat kaum mehr Tiere ernähren. Während der dreistündigen Fahrt (um 18:00 Uhr wird der Park geschlossen) sehen wir Sambalhirsche, eine große Antilopenart, Papageien, Krokodile, Pfauen und natürlich jede Menge Languren, langschwänzige hübsche Affen mit schwarzen Gesichtern.

Tiger? Fehlalarm...Die große Katze lässt sich nicht blicken, obwohl sie die zweispurige Sandpiste dem teils steinigen, teils dornigen Umfeld vorzieht. Leicht zu sehen und praktisch für die Helfer der chinesischen Tigermafia, wenn der Park in den Monsunmonaten geschlossen ist. Sie können dann ungestört ihrem schmutzigen Handwerk nachgehen, und bei Saisonbeginn fehlen die Tiger,  wie vor wenigen Jahren in einem anderen Park geschehen. Hoffentlich hat man in Indien daraus gelernt.

Heute keine Tiger, aber selbst wenn wir kein einziges Tier gesehen hätten, was im Dschungel häufig passieren kann - dieser Ausflug lohnt sich immer: bizarr geformte Baumriesen, Felswände, Bachläufe und Tümpel, stimmungsvolle Ausblicke in der Nachmittagssonne, kurz: selber kommen und erleben!

13. Tag: Erlebnis Bahnfahrt & Fahrradtour

Drei Stunden Bahnfahrt im Großraumwagen: alle Plätze von Touristen besetzt, die Fenster nicht vergittert wie in den Waggons für Einheimische (Erleichterung).

Am Nachmittag mit gemieteten Fahrrädern durch das Vogelschutzgebiet: Wir kamen alle heil ans Ziel, obgleich drei Drahtesel den Geist aufgegeben hatten.

14. Tag: Agra - weißer Marmor, rotes Fort

Uttah Pradesh ist dichter besiedelt und offenbar schmutziger und ärmer als Rajasthan; verschieden auch die Mentalität der Menschen, die Farben gedeckter.

Agra ist so schmutzig, wie sein berühmtes Taj Mahal sauber: strahlend weißer Marmor und viel Halbedelstein. Weit schöner als erwartet, vor allem im Licht der Nachmittagssonne.

Und die anderen Zeugnisse von Jahrhunderten Mogulherrschaft? Sandsteinrot und weiß, Fatehpur Sikri und die riesige Befestigugsanlage des Roten Forts. In der Erinnerung verschwimmt die ganze Pracht allzuleicht zu einem Eindruck rotweißer Pracht. Auch gut.

15. Tag: Ehemalige Tanzbären & Metropole Delhi

Früh besichtigen wir ein Rehabilitationszentrum für misshandelte Tanzbären, finanziert von der Fordstiftung. Vom Eintrittsgeld scheinen auch die Hunde auf dem Gelände zu profitieren: allesamt wohl genährt um nicht zu sagen fett; ein Film zeigt die grausame Prozedur der Abrichtung und dass nach Freikauf der Bären (ca. 6000€) den Familien eine Ausbildung für den Lebensunterhalt finanziert wird.

Eines habe ich zu fragen vergessen: Sind die Bärenfänger Hindus oder Moslems? Als Hindus dürften sie nicht gegen ahisma, das Gebot der Gewaltlosigkeit verstoßen, aber die Wirklichkeit verträgt sich nicht immer mit dem hohen Ethos einer Religion. Oder: Obwohl Hindus und Moslims kein Schweinefleisch essen, werden viele Schweine gehalten. Einmal im Jahr kommen Aufkäufer mit Lastwagen und bringen sie zur Schlachtung nach Mumbai.

Und die Transportdauer? Nur 12 Std. erfahren wir. Wirklich nur?

Zum Schluss Delhi - die Doppelstadt: Stein gewordener Widerspruch. Hier die Altstadt, wie wir es in Indien kennen. Z.B. um die größte Moschee Indiens Jama Masjid schmutzig lärmende Geschäftswelt, wogendes Chaos kleiner Handwerksbetriebe und Händler; Autoreifen, Zubehör und Metallgegenstände unbekannter Herkunft und Bestimmung, grellfarbene Textilien, Gewürzstände; in den Ladeneingängen oft bunte Ketten eingeschweißter Snacks und Süßigkeiten; Obst- und Gemüsestände, dazwischen und überall die berühmt berüchtigten Tuc Tucs, 3-Radautos zum Personen-und Warentransport, oft beides zugleich.

Nicht zu vergessen Hunde und heilige Kühe. Dort das neue Delhi: gepflegt die Gandhi-Gedenkstätte über einem Rasen britischer Qualität: sie enthält 2 Löffelchen seiner Asche, der Rest wurde über Afrika, Indien und im Ganges verstreut. Gepflegt das Regierungsviertel mit repräsentativen Bauten und dem klotzigen India Gate. Blumenrabatten, wie mit der Kosmetikschere beschnitten, Springbrunnen, viel grüner Rasen auch hier.

Keine Hunde und keine heiligen Kühe...

16. Tag: Abreisetag - welche Erinnerungen bleiben?

Abreisetag sollte es sein. Stattdessen irrt unser Trupp zwischen 8:00 Uhr und 15:00 Uhr durch die Abfertigungshallen des Flughafens. Ein Flieger ist krass verspätet oder ausgefallen, die Koffer werden uns wieder ausgeliefert. Ein Ersatzflug muss organisiert werden: "maybe"; Genaues weiß niemand, verantwortlich scheint sich niemand zu fühlen oder die Verantwortlichen sind unauffindbar, unsere deutschsprachige Reiseleitung inzwischen fort zu einer neuen Reisegruppe.

Transfer zu einem (schmuddeligen) Stadthotel mit Restaurant und abends nach 22:00 Uhr Rückkehr mit sämtlichem Gepäck zum Flughafen. Es ist zwar nicht der versprochene Lufthansaflug nach Frankfurt, sondern wir fliegen gegen 02:00 Uhr mit Air France nach Paris. Hauptsache weg! In Frankfurt landen wir gegen 9:00 Uhr Ortszeit.

Zu dem missglückten Tag 16: So war das mit der Erlebnisreise zwar nicht gemeint, aber insgesamt hatten wir einen abwechslungsreichen, gut organisierten Urlaub, an den ich gern zurückdenken werde.

Was bleibt? Woran werde ich mich erinnern? An die Paläste der Maharadjas und Moguln vielleicht? An die Kultstätten verschiedener Religionen? An das Taj Mahal, Inbegriff von Harmonie und Schönheit? Oder das Gegenteil davon? Wellblechverschläge, Haufen von Unrat und Schmutz, Plastikfetzen, Scheiße auch. Chaotisches Leben, wo Kühe und Hunde nach Nahrung suchen. Leben und Leben lassen. Überleben. Leicht ist dieses Leben nicht, weder für Mensch noch Tier. Überhaupt die Tiere. Hunde ohne Angst und Aggression, Kühe kreuzen unbehelligt selbst belebte Straßen. Mit bunten Troddeln behängte Kamele: Aus dicht bewimperten dunklen Augen blicken sie zu uns herab. Soviel Gleichmut, soviel Arroganz. Das soll ihnen mal einer nachmachen...

Was bleibt vor allem anderen? Es sind die Farben Indiens, und damit meine ich vor allem anderen die Farben seiner Frauen. Gewänder in allen Tönungen von Rot, Safrangelb und Orange, Pink Rosa, Lila auch. In Nordindien tragen sie außer Saris in Seide, Brokat oder Baumwolle Hosenanzüge mit Tunika, mehrfach gestaffelte oder geraffte Röcke, farbige Leggins. Sie antworten mit strahlendem Lächeln auf mein Kompliment "You are so beautiful".

Nicht erträglich wäre die Wüste Tharr mit den blattlosen Bäumen, den staubfarbenen Häusern ohne die Farben seiner Frauen. Oft verbergen sie ihre Gesichter unter bunten Tüchern, wie es wohl der islamische Einfluss gelehrt hat.

Indische Männer! Erkennt, welchen Schatz ihr im eigenen Land besitzt. Eure Frauen gehören zu den schönsten der Welt. Behandelt sie gut! Noch viel mehr gäbe es zu sagen zum indischen Ethos der Gewaltlosigkeit und seiner Gefährdung.

Vielleicht demnächst auf meiner website  www.ilruff.de . Wer mehr von mir lesen will, findet dort unter anderem mehrere Reiseessays.

Namasté wünscht Ingrid

Ihr Reiseverlauf

Das Abenteuer Indien erwartet Sie!
Besuchen Sie auf Ihrer Erlebnisreise die Wüstenstadt Bikaner mit dem Junagarh Fort, die “blaue Stadt“ Jodhpur sowie die “rosa Stadt“ Jaipur. Das Abenteuer Wüste erwartet Sie bei einem Kamelritt und einer Übernachtung im Wüstencamp. Besondere Highlights dieser Reise sind der Besuch des Ranthambore Nationalparks, der für seine Tiger bekannt ist sowie der Besuch des weltberühmten Taj Mahals. Lassen Sie sich in den Bann ziehen und unternehmen Sie eine erlebnisreiche Reise in ein spirituell vielfältiges Land, dessen Menschen Sie mit offenem Herzen begrüßen werden.

1. Tag - Anreise. Linienflug mit Zwischenstopp nach Delhi.
2. Tag - Delhi. Ankunft in Delhi, Begrüßung durch Ihre deutschsprachige Reiseleitung und Transfer zum Hotel. Der Rest des Tages steht Ihnen zur freien Verfügung.
3. Tag - Delhi - Mandawa (ca. 260 km). Am Morgen Fahrt in das verschlafene Wüstenstädtchen Mandawa. Am Nachmittag unternehmen Sie einen Ausflug mit einem von Kamelen gezogenen Wagen und genießen den Sonnenuntergang, während Ihnen Tee/Kaffee und Gebäck gereicht werden. Vor dem Abendessen nehmen Sie in einer kleinen Gruppe an einer Kochvorführung teil, bei der Ihnen gezeigt wird, wie das Essen zubereitet wird und welche Zutaten dafür genutzt werden (Dauer ca. 30 - 60 min.).
4. Tag - Mandawa - Bikaner (ca. 190 km). Auf dem Weg nach Bikaner entdecken Sie einige der typischen Havelis und Herrenhäuser in der Shekhawati Region. Die Wüstenstadt Bikaner ist geschützt durch eine Mauer und beherbergt in ihrem alten Zentrum prächtige Havelis. Nach der Ankunft besuchen Sie eine Kamelfarm, wo Sie mehr über die so genannten Wüstenschiffe erfahren werden. Am späten Nachmittag erreichen Sie das Junagarh Fort. Es ist eines der schönsten und am besten erhaltenen Denkmäler der Rajputen und ein Muss für jeden, der Bikaner besucht.
5. Tag - Bikaner - Manvar (ca. 230 km). Heute erhalten Sie authentische Einblicke in das Leben auf einer typischen Farm in der Nähe von Manvar. Erleben Sie anschließend eine einmalige Kamelsafari durch die Wüste Thar (Dauer ca. 1.5 – 2 Stunden). Ein besonderer Höhepunkt Ihrer Reise ist heute die Übernachtung in einem Wüstencamp. Genießen Sie die einzigartige Atmosphäre der Wüste bei einem Galadinner mit einer Folklore Tanzshow.
6. Tag - Manvar. Nach dem Frühstück im Camp unternehmen Sie eine Geländewagensafari zu einem nahegelegenen Dorf. Die Tour durch das Dorf bringt Ihnen das ruhige Leben der freundlichen Menschen in der Wüste näher. Am Abend Spaziergang durch das Dorf Khiyansaria und Besichtigung des Tempels Mother Goddess.
7. Tag - Manvar - Jodhpur - Bhenswara (ca. 230 km). Auf Ihrem Weg nach Bhenswara legen Sie einen Zwischenstopp in Jodhpur ein und besuchen das Mehrangarh Fort. Die Festung thront auf einem 120 m hohen Felsen über der Stadt und beherbergt eine der eindrucksvollsten Palastanlagen Rajasthans. Weiterfahrt nach Bhenswara und Hoteltransfer. Der Rest des Tages steht Ihnen für eigene Erkundungen zur freien Verfügung.
8. Tag - Bhenswara - Ranakpur - Udaipur (ca. 180 km). Weiterfahrt nach Ranakpur, wo sich die großartigsten Jain Tempel Indiens befinden. Nach Ankunft Besichtigung dieser bedeutenden Kultstätte, die sich über eine Fläche von ca. 3.600 m² erstreckt. Im Anschluss Weiterfahrt nach Udaipur und Transfer zum Hotel.
9. Tag - Udaipur. Heute besuchen Sie den 1725 erbauten Stadtpalast. Diese Anlage besticht durch ihre Verzierungen mit glitzernden Spiegeln und unzähligen Ornamenten. Von dort brechen Sie auf, zu einer Stadtbesichtigung zu Fuß (ca. 45 Min.). Zunächst geht es zum Jagdish Tempel aus dem 17. Jahrhundert, der dem Gott Vishnu gewidmet wurde. Sie gehen die Straße weiter abwärts zum Uhrenturm und zum Silbermarkt. Sie beenden den Stadtrundgang am vegetarischen Markt und fahren dann zur Sahelion Ki-Bari, dem Garten der Frauen sowie zur Lok Kala Mandal. Am Nachmittag Bootsfahrt auf dem Pichola See. (Bitte beachten Sie, dass die Durchführung der Bootsfahrt von der Höhe des Wasserstandes abhängt. Alternativ Besuch des Nadga und Eklingji Tempels).
10. Tag - Udaipur - Jaipur (ca. 405 km). Heute verlassen Sie Udaipur. Während der langen Busfahrt nach Jaipur sammeln Sie viele neue Eindrücke von der Umgebung und können die bisherigen Erlebnisse auf sich wirken lassen. Nach der Ankunft Transfer zum Hotel.
11. Tag - Jaipur. Bei Sonnenaufgang haben Sie Gelegenheit, an einer Yoga & Pranayama Sitzung teilzunehmen (ca. 30 – 45 min.). Hier lernen Sie, wie Sie Körper und Seele in Einklang bringen und einen Zustand tiefer Entspannung erreichen. Im Anschluss Fahrt mit dem Geländewagen zum Amber Fort mit Fotostopp am “Palast der Winde“. Im Inneren des klassisch romantischen Forts bestaunen Sie an den Wänden gemalte Szenen in Miniatur – z. B. von Festen, Kriegen und der Jagd. In der Siegeshalle (Jag Mandir) wurden viele kleine Spiegel und Edelsteine in den Putz eingebettet. Am Nachmittag besichtigen Sie die Stadt, den Stadtpalast des Maharadschas, das Waffenmuseum und die ehemalige Königsresidenz, die fast ein Siebtel der Fläche Jaipurs einnimmt. Danach Besuch des Observatoriums Jantar Mantar, welches aus Stein und Marmor erbaut ist und eines der größten der Welt darstellt. Im Anschluss Fahrrad-Rikschafahrt über den farbenprächtigen Basar von Jaipur. Zum Abschluss des Tages erwartet Sie ein besonderes Erlebnis, die Teilnahme an einem traditionellen Aarti. Dies ist ein hinduistisches Ritual, wo die Gläubigen Gott oder dem, an den sie glauben, danken, dass er in Ihrem Leben existiert.
12. Tag - Jaipur - Ranthambore (ca. 160 km). Nach dem Frühstück Fahrt zum Nationalpark Ranthambore. In diesem Gebiet leben Leoparden, Krokodile, Schakale und zahlreiche Vogelarten. Bekannt ist der Park vor allem für seine majestätischen Tiger, die Sie mit etwas Glück bei der abenteuerlichen Dschungelsafari in offenen Trucks (Canter) beobachten können.
13. Tag - Ranthambore - Bharatpur. Transfer zum Bahnhof und Zugfahrt nach Bharatpur. Im Anschluss Transfer zu Ihrem Hotel nach Bharatpur. Am Nachmittag unternehmen Sie eine Fahrradtour (Dauer ca. 1 Stunde) durch ein Vogelschutzgebiet.
14. Tag - Bharatpur - Fatehpur Sikri - Agra (ca. 60 km). Weiterfahrt nach Fatehpur Sikri, der sandsteinroten Stadt mit weißen Marmorpalästen in der Hochebene westlich von Agra. Die Baudenkmäler der Stadt stehen unter dem Schutz der UNESCO und gehören damit zum Weltkulturerbe. Fatehpur Sikri war im 16. und 17. Jh. die Residenz des Kaisers Akbar und hatte damals mehr Einwohner als Agra. Anders als andere bedeutende Mogulstädte hat Fatehpur Sikri einen Hauch von Ungezwungenheit und Improvisation. Im Anschluss besuchen Sie das Highlight Ihrer Reise, das legendäre Grabmal Taj Mahal, das 1631 vom Mogulkaiser Shah Jahan zur Erinnerung an seine Gemahlin Mumtaz Mahal errichtet wurde. Die in weißem Marmor eingebetteten Halbedelsteine des Mausoleums fangen das Licht des Mondes in der Nacht und die Strahlen der Sonne am Tag ein und lassen es wie ein funkelndes Juwel erstrahlen. Im Anschluss sehen Sie das Rote Fort, das mit seinen majestätischen Toren, prachtvollen Türmen und Bastionen eine der größten Befestigungsanlagen der Welt ist. 20 m hohe Doppelmauern werfen ihre schützenden Schatten und lassen die Macht vergangener Herrscher erahnen.
15. Tag - Agra - Delhi (ca. 200 km). Auf dem Weg nach Delhi besuchen Sie eine Rettungsstation für Bären in Agra. Dies ist das weltweit größte Rettungs- und Rehabilitationscenter für die Gattung der Lippenbären. Danach Weiterfahrt nach Delhi, wo Sie nach Ankunft eine Stadtrundfahrt durch das alte und neue Delhi unternehmen. Sie sehen Jama Masjid, die größte Moschee Indiens, das Mahatma Gandhi Denkmal sowie das Grab des Humayun. Außerdem fahren Sie vorbei am India Gate, am Präsidentenhaus und am Parlamentshaus. Im Anschluss Transfer zu Ihrem Hotel in Delhi.
16. Tag - Abreise. Transfer zum Flughafen und Rückflug mit Zwischenstopp nach Deutschland. Ankunft in Deutschland am selben Tag.